Das war die Gedenkfeier für Franz Beckenbauer in der Allianz Arena
Der FC Bayern hat sich am Freitag mit einer emotionalen Gedenkfeier von Franz Beckenbauer verabschiedet. Zu der Veranstaltung in der Allianz Arena, die das Motto „Spieler, Mensch, Kaiser“ trug, waren Gäste aus der ganzen Welt gekommen.
Unter den 30.000 Besucherinnen und Besuchern waren neben den beiden Profimannschaften des FC Bayern im Frauen- wie Männerbereich zahlreiche Wegbegleiter und Freunde des Kaisers.
fcbayern.com fasst die Gedenkfeier zusammen:
Prolog und „Gute Freunde“-Chor
Vor dem offiziellen Teil stand zunächst der Prolog – unter anderem mit musikalischer Begleitung von Noah Fischer mit seinem Saxofon, der Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn und dem Tölzer Knabenchor – auf dem Programm. Es war eine gelungene Mischung aus gefühl- wie schwungvollen Liedern wie beispielsweise Frank Sinatras „New York, New York“, in Anlehnung an Beckenbauers Zeit als Spieler in den USA bei Cosmos oder der „Stern des Südens“.
Parallel dazu füllte sich das Stadion zusehends. Selbstverständlich wurde auch „Gute Freunde“ gesungen, es war der emotionale Höhepunkt des Vorprogramms, als alle Besucherinnen und Besucher im Stadion mitsangen.
Kranzniederlegungen
Den Übergang zum Hauptteil der Gedenkfeier bildete das Platzieren von Blumenkränzen, die die Umrandung des Mittelkreises komplettierten. Es waren unter anderem Kränze des WM-Teams von 1990, der FIFA, UEFA, des bayerischen Fußball-Verbandes, des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder, des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier sowie des Bundeskanzlers Olaf Scholz.
„Es ist schön, dass so viele Menschen, hierhergekommen sind, um unseren Kaiser in diesem einzigartigen Rahmen zu verabschieden. Franz Beckenbauer ist nicht mehr bei uns, aber er wird immer präsent sein“, sagte Stephan Lehmann, der als Moderator durch die Feier führte.
Stellvertretend für alle Trauergäste legten Paul Breitner, Rainer Bonhof, Andreas Brehme, Günter Netzer, Wolfgang Overath, Lothar Matthäus, Franz „Bulle“ Roth, Karl-Heinz Rummenigge, Georg „Katsche“ Schwarzenbeck, Bastian Schweinsteiger und Berti Vogts Rosen ab.
Herbert Hainer: „Ein Vorbild für alle Generationen“
GEDENKFEIER FÜR FRANZ BECKENBAUER
19.01.
Die Rede von Präsident Herbert Hainer
FCB-Präsident Hainer hielt die erste Gedenkrede und betonte nochmals: „Franz war ein Freund für jeden. Er hat nie vergessen, woher er kam, ein Vorbild für alle Generationen. Man musste ihn einfach bewundern. Ich habe ihn bewundert.“
Dass Beckenbauer jederzeit ein offenes Ohr für sein Gegenüber hatte, bezeichnete Hainer als „Gabe“ und fügte an: „Dass wir uns Zeit füreinander nehmen, ist sein Vermächtnis.“ Beim FC Bayern habe man das Glück gehabt, eine „Kaiserzeit“ erlebt zu haben. Hainer versprach: „Es ist nun an uns, diese Geschichte weiterzuleben. Der FC Bayern wird immer ein ‚Kaiserreich‘ bleiben – auf ewig.“
Frank-Walter Steinmeier: „Er hat sich um unser Land verdient gemacht“
Bundespräsident Steinmeier hob ebenfalls die menschlichen Werte von Beckenbauer hervor. „Niemand vermag abzuschätzen, wie viele Sympathien er uns eingebracht hat. Er hat sich um unser Land verdient gemacht.“
Als weitgereister Mann habe er festgestellt, dass die „Menschen auf der ganzen Welt Franz Beckenbauer gekannt, verehrt, geliebt“ haben. „Seine Fairness stand seiner Begabung nie nach. Wir nehmen Abschied von einem großen Deutschen. Danke für alles.“
Dr. Markus Söder: „Eine zeitlose Ikone“
GEDENKFEIER FÜR FRANZ BECKENBAUER
19.01.
Die Rede des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder
Söder, der bayerische Ministerpräsident, beleuchtete die Person Beckenbauer aus dem Blickwinkel dreier Generationen, die ihn sowohl als Spieler, sowie als Trainer und WM-Organisator erlebt haben. „Franz Beckenbauer ist eine Lichtgestalt, ein Idol, eine Art Fußball-Gott, eine zeitlose Ikone. Er hat jeden ernst genommen und wertgeschätzt“, berichtete er aus eigener Erfahrung.
„Erfolge auf dem Platz sind das eine, aber Erfolge als Mensch sind besonders beeindruckend.“ Das Licht von Franz Beckenbauer strahle hell und weit über sämtliche Schatten hinaus.
Uli Hoeneß: „Er war großzügig ohne Ende“
GEDENKFEIER FÜR FRANZ BECKENBAUER
19.01.
Die Rede von Ehrenpräsident Uli Hoeneß
Daran knüpfte FCB-Ehrenpräsident Hoeneß nahtlos an. In seinen Worten – Erinnerungen an gemeinsame Zeiten auf dem Platz, die Klasse des „Kaisers“ am Ball, und die spezielle Verbindung zwischen den Beiden – spiegelte sich einmal mehr wider, welch außergewöhnlichen Charakter Beckenbauer besaß. „Seine Fähigkeit, sich um andere zu kümmern, war eine seiner wichtigsten Eigenschaften. Er war großzügig ohne Ende“, berichtete Hoeneß und ergänzte: „Wenn er etwas gemacht hat, dann mit Akribie und Fleiß. Sein Meisterstück war, als er die Weltmeisterschaft 2006 zu uns geholt hat.“
Emotional sagte er: „Lieber Franz, du fehlst mir sehr.“
Damit mag er vielen aus der Seele gesprochen haben. Langanhaltender Applaus ertönte. Und sogar die Sonne blitzte hervor und tauchte einen Teil der Trauergesellschaft in warmes Licht. Kaiserwetter.
Musikalische Begleitung von Jonas Kaufmann, Gebet von Kardinal Reinhard Marx
Für die musikalische Begleitung während der Gedenkfeier sorgte der gebürtige Münchner Star-Tenor Jonas Kaufmann, der die Lieder „Con te partiro (Time to say) goodbye“, „E più ti penso (from Once Upon a Time in America)“ und „Nessun dorma“ interpretierte.
Zudem sprach Kardinal Reinhard Marx zum Abschluss der Gedenkfeier ein Gebet.
Ruhe in Frieden, Franz Beckenbauer.
0 Comments